Bienensterben: Kleine Helfer in großer Not!

Der Blogbeitrag enthält unaufgeforderte und unbezahlte Werbung.

Durch Maja und Willi wurde die Honigbiene schon in der Kindheit vieler eine Sympathieträgerin. Sie bestäubt nicht nur fleißig unsere bunte Blumenvielfalt, sondern auch viele Pflanzen, die wir essen wollen! Und sie schenkt uns auch noch den zuckersüßen Honig für den Frühstückstisch. Neben dieser Bienenart sind in Deutschland jedoch noch mehr als 550 wilde Bienenarten beheimatet – noch!

Insekten, wie auch die Bienen, stellen das Fundament eines gesunden Ökosystems dar. Sie dienen als Futter für andere Tiere und bestäuben unzählige (Nutz-)Pflanzen. Ohne sie würde somit nicht nur der Honig wegfallen. Viele Tierarten würden in ihrer Zahl abnehmen oder sogar aussterben. Die Bestäubung müsste, wenn überhaupt möglich, vom Menschen händisch übernommen werden. Kaum auszumalen sind die dramatischen Folgen für die Umwelt und den Menschen, wenn das Bienensterben weiter zunimmt. Doch genau dieser Verlauf zeigt sich: Laut dem BUND sind von den über 550 Wildbienenarten bereits 31 vom Aussterben bedroht. 197 sind gefährdet und 42 Arten stehen auf der Vorwarnliste. Aber warum?!

In der konventionellen Landwirtschaft wie auch in eigenen Haus- und Kleingärten werden noch viel zu häufig Insektizide eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen. Doch nicht nur die schädlichen Insekten, sondern auch die hilfreichen, wie die Bienen, werden durch die Mittel beseitigt – direkt oder indirekt, wie durch die sogenannten Nikotinoide, die sich im Tauwasser an den Pflanzen sammeln können. Wenn die Bienen dieses vergiftete Wasser trinken, verlieren sie die Orientierung und finden nicht zurück zum Stock – für die Bienen der sichere Tod. Und dabei sind Insektizide noch bei weitem nicht die einzigen Gifte, die in Luft, Wasser und Pflanzen Insekten zum Verhängnis werden.
Gift für Bienen sind jedoch auch die vielen monotonen Agrarlandschaften (Flächen, auf den jahrein, jahraus das gleiche wächst – sehr typisch für konventionellen Mais, Raps oder auch Sojabohnen), denn auf ihnen werden viele Pestizide eingesetzt. Auch sich immer schneller ausbreitende Siedlungen, Industrie- und Verkehrsflächen sind eine Bedrohung, denn dadurch gehen viele Grünflächen mit Blühpflanzen verloren, so dass die Bienen nicht nur weniger Futter, sondern auch weniger Möglichkeiten für Unterschlupf und Nistplätze haben.
Auch die Bienen lässt der Klimawandel leider nicht kalt. Durch die Erderwärmung verändern sich die Blühzeiten vieler Pflanzen und somit bringt das den Rhythmus der Tiere durcheinander. Milde Winter und trockene Sommer stellen die Bienen vor eine weitere Herausforderung.

 

Probleme gibt es also (leider!) jede Menge. Lass uns also mal über Lösungsansätze nachdenken:

  1. Um den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft nicht weiter zu unterstützen solltest du vor allem Bio-Lebensmittel kaufen. Denn bei ihnen wird auf Pestizide verzichtet. Besonders kleine Bio-Bauernhöfe schaffen einen vielfältigen Lebensraum für Insekten. In anderen Ländern wie der Schweiz ist der Erhalt von Grünstreifen für Landwirte verpflichtend. Da muss Deutschland seine Hausaufgaben noch machen.

  2. Hast du einen Garten? Bienen finden es gar nicht schlimm, wenn du mal keine Lust auf Rasen mähen hast. Ganz im Gegenteil! Viele Wildblumen, Sträucher und Hecken lassen das beinahe hypnotisierende Summen in deinem Garten lauter werden. Bunte und einheimische (Wild-)Blumen sind auch auf dem Balkon ein wahrer Hingucker, nicht nur für Bienen, für diese sind sie sogar Futter.

  3. Wenn du Saatgut für Blumen oder Lebensmittel wie Gemüse und Salate kaufst, achte doch darauf, dass es nicht „gebeizt“ wurde. Beizen bedeutet, dass das Saatgut mit Pestiziden behandelt ist – und letztlich natürlich nicht nur für dich beim Essen, sondern auch für Vögel und Insekten nicht das Beste ist. Ganz im Gegenteil! Wenn du nicht sicher bist, wo du ökologisches Saatgut kaufen kannst, schau doch mal online z. B. bei Bingenheimer Saatgut. Dort gibt es alles für Hobbygärtner (und auch für den großen Anbau).

  4. Nicht nur wir Menschen sind in heißen Sommertagen froh über ein erfrischendes Glas Wasser, auch Bienen haben Durst. Für eine Bienentränke ist Folgendes wichtig ist: Ein möglichst flaches Gefäß mit Wasser füllen und Steinchen oder etwas Moos hineingeben, so können die Bienen leichter wieder herauskrabbeln.

  5. Honig ist lecker und vielseitig verwendbar. Bevorzuge den Bienen und der Umwelt zuliebe heimischen Honig oder, wenn dieser vergriffen ist, einen Fair-Trade-Honig in Bioqualität.

  6. Ist der Honig leer, bleibt dir ein leeres Honigglas. Doch bevor es im Altglas landet (falls es kein Pfandglas ist!) muss dieses dringend ausgespült werden! Bedienen sich Bienen an den verbliebenen Resten, können sie gefährliche Keime in ihrem Stock verschleppen. Aber vielleicht freut sich auch dein lokaler Imker über einige Gläser für den nächsten Honig.

  7. Verschiedenste Organisationen kämpfen im großen Stil für wertvolle Lebensräume für Bienen. Im Internet findet man nicht nur viele Informationen rund um die Biene, sondern auch Wege eben solche engagierten Organisationen zu unterstützen, insofern es dir möglich ist.

Der bekannte Journalist und Moderator Dirk Steffens ist nicht nur aus „Terra X“ im ZDF sehr bekannt. Er hat zusammen mit seiner Frau Ingrid Steffens auch eine eigene Stiftung "Biodiversity Foundation" zum Erhalt der Arten und für die Biodiversität gegründet. In unserem Podcast essenZ für´s Ohr“  sprechen die zwei mit uns unter anderem über das Thema Bienen-/Insektensterben und dessen Folgen. Die Folge #13 „Schnack und Snack mit den Gründern der Biodiversity-Foundation Ingrid und Dirk Steffens“ kannst du ab 27.11.2020 auf allen Anbietern von Podcasts hören. Oder direkt auf unserer Website.

 

(Saskia Neumeier)


 Bild:    © Myriams-Fotos / pixabay.com 

Mittwoch, 25 November 2020 06:07